Früher als „weißes Gold“ betitelt, und oftmals sogar als gleichwertiges Zahlungsmittel eingesetzt (das Wort „Salär“ leitet sich daraus ab – und es waren diesmal nicht die Griechen – kleiner Insider, wer unseren Podcast hört, weiß, was ich meine), verlor das Salz im Laufe der Jahre seine Wichtigkeit und änderte selbst seinen Namen in humorbefreites „Speisesalz“ . Heute gibt es die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) höchstens 6 g davon am Tag zu verzehren, damals wurden Fleischstücke dickschichtig damit haltbar gemacht. Dass Salz ein wichtiges Gut war, zeigt sich auch an den sogenannten Salzstraßen, eine davon ist die Alte Salzstraße der Hanse von Lüneburg nach Lübeck. Auf einer Länge von 127 Kilometer wurde die Handelsware hier langkutschiert (im wahrsten Sinne des Wortes).
Salz ist nach wie vor der am meisten konsumierte Mineralstoff der menschlichen Ernährung.
Ohne Salz schmeckt alles fad.
Da mich selber für eine ziemlich gute Hobbyköchin halte (wobei „Hobby“ hier ein völlig falscher Ausdruck ist, schließlich geht es hier um die alltägliche frisch zubereitete Nahrungsversorgung der Familienmeute… wie nennt man es denn? Wohl eher eine „Was-essen-wir-heute-Zwangs-Chefantwortfinderin“), gehört Salz für mich in jede Suppe (welch Wortwitz, man, bin ich wieder gut!) und auch an alle anderen Gerichte in mehr oder weniger großen Mengen.
Freundschaft ist des Lebens Salz
Ein Spruch, der die Wertigkeit des Würzmittels mit Freunden fürs Leben gleich setzt – sie bringen die nötige Würze ins Leben – manchmal kann es nur schwierig sein, die richtige Gewürzmischung zu finden.
Deshalb war ich begeistert, als ich unseren neuen Partner, Christopher Walter von „Ostseesalz Manufaktur“ in Kiel besuchen durfte. Denn er zaubert aus schnödem Ostseewasser hochwertiges Salz und veredelt dieses sogar zu Gewürzmischungen für jeden Bedarf.
Natürlich zaubert er nicht wirklich, das Ostseewasser wird in einem langen Prozess erhitzt, verkocht und übrig bleibt eine Masse, die nun noch langwierig und intensiv getrocknet werden muss. Heraus kommt ein naturreines, regional verarbeitetes Salz. Aus ca. 400 Litern gewinnt er so ungefähr 6 Kg Salz. Dieses gibt es dann in verschiedenen Ausführungen. Am innovativsten finde ich die Pyramidenform, bestehend aus kleinen filigranen Salzgebilden, die man dekorativ direkt über das Essenstreuen kann. Da Christopher aber auch ein Kreativling ist, verfeinert er seine Salze noch mit außergewöhnlichen Gewürzen.
Ich bin ja selber Hobbybotaniker und baue meine Kräuter im Garten an (sehr zur Freude der heimischen Schnecken), aber Winterheckenzwiebel habe ich noch nie vorher gehört. Als Verwandte der Lauchzwiebel besticht sie durch eine minimale Schärfe und einem milden „zwiebeligen“ Geschmack. Spannend finde ich auch die Salzmischung mit Meeresalgen und die mit Sanddorn und…natürlich die mit Whiskey… nun ja, was soll ich sagen?…. Wer sich also in der Küche einfach mal an etwas Neues herantrauen möchte, ist genau richtig. Dazu kommen noch grandiose Gewürzmischungen und Pfeffer.
Dabei achtet Christopher als Perfektionist akribisch auf die Qualität der zugesetzten Gewürze. Was ihm nicht zusagt, kommt da nicht rein, so einfach ist das.
Ich hatte das große Glück, mir zum Beispiel verschiedene Sanddornqualitäten im Vergleich anzuschauen. Hier war von kräftigem Sanddornorange bis hin zu einer farbbefreiten Pampmischung alles dabei (Selbstverständlich dient die "Pampmischung" nur zur Veranschaulichung der Unterschiede und würde bei Christopher nie den Weg in seine Gewürzgläser finden!)
Beim Pfeffer fielen die Unterschiede hingegen eher durch den Geruch auf.
Es ist also ein Testen mit allen Sinnen gewesen. Genau mein Ding!
Deshalb freue ich mich wie Bolle, dass die handmade Produkte nun bei uns im Shop zu finden sind.
In einer unserer nächsten Podcastfolgen wollen wir in einem gemeinsamen Interview noch genauer auf die Herstellung und die Besonderheiten eingehen – Bleibt also gespannt!